AGRANA ist als international ausgerichtetes österreichisches Industrieunternehmen im Segment Frucht weltweit und in den Segmenten Stärke und Zucker hauptsächlich in Europa tätig und strebt in diesen Märkten eine führende Position in der industriellen Veredelung von agrarischen Rohstoffen an. Der Konzern verfolgt einen an den jeweiligen lokalen Marktgegebenheiten ausgerichteten Wachstumskurs. Langfristige und stabile Kunden- und Lieferantenbeziehungen, respektvolles Verhalten gegenüber den Stakeholdern sowie die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes sind wichtige Eckpfeiler der an den Grundsätzen nachhaltigen Wirtschaftens ausgerichteten Unternehmensstrategie. Ziel von AGRANA ist es, sowohl global agierenden als auch regional tätigen Kunden weltweit hohe Produktqualität, optimales Service sowie innovative Ideen und Know-how in der Produktentwicklung zu bieten.
AGRANA kontrolliert und steuert die produktbezogene Wertschöpfungskette vom Einkauf der agrarischen Rohstoffe bis zu den daraus gewonnenen industriellen Vorprodukten, im Segment Zucker auch bis zum Endprodukt für den Konsumenten. Das Unternehmen nutzt das konzerneigene strategische Know-how über die Segmente hinweg. Dies betrifft v.a. die landwirtschaftliche Kontraktwirtschaft und Rohstoffbeschaffung, Kenntnisse über Kundenbedürfnisse und Märkte, die Möglichkeiten segmentübergreifender Produktentwicklungen sowie Synergien in der Logistik, im Einkauf, im Verkauf und im Finanzbereich. Damit wird die Basis für eine solide Marktstellung gegenüber den Mitbewerbern in allen Produktgruppen sowie die nötige Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit von AGRANA geschaffen.
AGRANA verfolgt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit das Ziel, den von ihr beeinflussbaren Teil der Wertschöpfungskette möglichst nachhaltig zu gestalten. Unter Nachhaltigkeit versteht AGRANA die Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit. Folgende 3 Leitsätze fassen AGRANAs Nachhaltigkeitsverständnis zusammen:
Der Konzernvorstand hat Kernelemente der neuen strategischen Konzeption bei der Hauptversammlung am 7. Juli 2023 vorgestellt. Der Konzern hat sich bekanntlich im Geschäftsjahr 2022|23 mit Zukunftsthemen und der langfristigen Neuausrichtung des Unternehmens befasst. Es wurden globale Entwicklungen und zukünftige Trends, die für AGRANA relevant sind, mit Unterstützung externer Beraterinnen und Berater erörtert. Diese setzten den Rahmen für breit aufgestellte interne Arbeitsgruppen, die sich über die Chancen und Optionen der AGRANA Gedanken machten. Die Ideen wurden in einzelnen Themenfeldern konkretisiert und danach mit Expertinnen und Experten aus dem Unternehmen sowie mit externer Beratung bis zur Entscheidungsgrundlage präzisiert. Koordiniert wurde das gesamte Projekt von einer neu etablierten Strategie-Gruppe. Bei der Hauptversammlung am 7. Juli 2023 wurden die Eckpunkte der AGRANA-Wachstumsstrategie präsentiert. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und den Umbrüchen in der gesamten Wertschöpfungskette der Nahrungsmittelproduktion – von der Landwirtschaft bis hin zum Endkunden – soll in den kommenden Jahren auf folgende Schwerpunkte gesetzt werden: 1.) Stärkung des Kerngeschäfts durch größeren Fokus auf Innovation, Ausweitung der Wertschöpfungskette, umfassende Kundenorientierung und neue Absatzkanäle 2.) Entwicklung neuer Wachstumsmärkte und Lösungen auf Basis natürlicher, nachwachsender Rohstoffe 3.) Weiterentwicklung der Organisation und Unternehmenskultur 4.) Netto-Null-Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3) bis spätestens 2050. Mit der Strategie-Revision hat die AGRANA-Gruppe einen wettbewerbsfähigen, zukunftsgerichteten und wegweisenden Prozess für weiteres profitables Wachstum und nachhaltigen Erfolg gestartet.
Börsenkennzahlen | 2023|24 | 2022|23 | |
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Ultimokurs | € | 13,35 | 17,00 |
Höchstkurs | € | 18,10 | 17,40 |
Tiefstkurs | € | 13,20 | 13,20 |
Ergebnis je Aktie | € | 1,04 | 0,25 |
KGV (auf Basis Ultimokurs) | 12,8 | 68,0 | |
Buchwert je Aktie zum Ultimo | € | 18,99 | 19,10 |
Aktienanzahl zum Ultimo | Tsd. Stück | 62.489,0 | 62.489,0 |
Marktkapitalisierung zum Ultimo | Mio. € | 834,2 | 1.062,3 |
ISIN CODEAT000AGRANA3 | Börse/MarktsegmentWiener Börse/Prime Market | Wertpapierart/ -gattungStammaktien | Anzahl der Aktien62.488.976 |
Reuters-CodeAGRV.VI | Bloomberg-CodeAGR:AV | BörsenkürzelAGR |
Auch das Aktienjahr 2023 (1. Jänner bis 31. Dezember 2023) war geprägt von einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld mit hohem Zinsniveau, Inflation und geopolitischen Spannungen. Trotzdem zeigten sich die internationalen Aktienmärkte widerstandsfähig, mit durchwegs sehr positiven Kursentwicklungen. So zeigte der EURO STOXX 50®, der führende Börsenbarometer Europas, ein Plus von 19,2 % (4.521,65 Punkte zum Kalenderjahrende 2023), der deutsche Leitindex DAX® stieg sogar um 20,3 % (16.751,64 Punkte). Die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes konnte im Vergleich dazu mit Plus 9,9 % nicht mithalten, am 29. Dezember 2023 wies der österreichische Nationalindex ATX® 3.434,97 Punkte aus.
Die AGRANA-Aktie startete mit einem Kurs von 17,00 € in das Geschäftsjahr 2023|24. Die Kursentwicklung bis Anfang Juli 2023 war noch positiv und am 5. Juni 2023 wurde der Jahreshöchststand erreicht. Seit der Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2022|23 Mitte Juli 2023 war dann ein kontinuierlicher Preisrückgang bis zum Geschäftsjahresende Ende Februar 2024 beobachtbar. Die solide Geschäftsentwicklung 2023|24 mit verbesserten Ertragszahlen in allen Quartalen spiegelte sich also nicht in der Kursperformance wider. Vielmehr schien der fortdauernde Krieg in der Ukraine zu einer Zurückhaltung der internationalen Investoren am österreichischen Markt insgesamt geführt zu haben. Österreichische Unternehmen werden mit ihrer Geschäftstätigkeit als besonders in Zentral- und Osteuropa vernetzt wahrgenommen. Eine gedämpfte bis rückläufige Kursentwicklung wurde im vergangenen Geschäftsjahr auch bei vielen Emittenten gesehen, deren Streubesitz v.a. im internationalen Vergleich gering ist, und wo somit auch die Liquidität in der Aktie limitiert ist. Der AGRANA-Schlusskurs zum Bilanzstichtag lag bei 13,35 € und damit um 21,5 % unter dem Kurs zum Geschäftsjahresbeginn. Die Performance des ATX betrug im selben Zeitraum –5,6 %. Das durchschnittliche Handelsvolumen1 der AGRANA-Aktie an der Wiener Börse lag bei rund 23.800 Stück pro Tag (Vorjahr: rund 18.300 Stück pro Tag).
Die Marktkapitalisierung per ultimo Februar 2024 betrug bei einer Aktienanzahl von 62.488.976 Stück 834,2 Mio. € (Vorjahr: 1.062,3 Mio. €).
1 Doppelzählung, wie von der Wiener Börse veröffentlicht
AGRANA bekennt sich zu einer berechenbaren, zuverlässigen und transparenten Dividendenpolitik, die auf Kontinuität ausgerichtet ist. Die Ausschüttungen orientieren sich nicht nur am Ergebnis, sondern auch am Cashflow sowie an der Verschuldungssituation des Konzerns unter Wahrung einer soliden Bilanzstruktur. Weiters bezieht AGRANA aktuelle Ereignisse und die zukünftig zu erwartende Geschäftsentwicklung in ihre Dividendenpolitik mit ein. Daher wird der Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr der Hauptversammlung am 5. Juli 2024 die Zahlung einer Dividende von 0,90 € je Aktie vorschlagen, was einer Dividendenrendite, bezogen auf den Aktienkurs von 13,35 € per Ende Februar 2024, von 6,7 % (Vorjahr: 5,3 %) entsprechen würde. Dividenden-Zahltag ist der 15. Juli 2024.
2023|24 | 2022|23 | ||
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Dividende je Aktie | € | 0,901 | 0,90 |
Ergebnis je Aktie | € | 1,04 | 0,25 |
Ausschüttungsquote | % | 86,51 | 360,0 |
Dividendenrendite2 | % | 6,71 | 5,3 |
1 Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung
2 Bezogen auf den Schlusskurs zum Bilanzstichtag
AGRANA verfügt mit der AGRANA Zucker, Stärke und Frucht Holding AG (AZSF), Wien, an der die Zucker-Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (ZBG), Wien, und die deutsche Südzucker AG (Südzucker), Mannheim|Deutschland, beteiligt sind, seit vielen Jahren über einen stabilen Kernaktionär. Aufgrund eines zwischen der Südzucker und der ZBG abgeschlossenen Syndikatsvertrages bestehen u.a. Nominierungsrechte der Syndikatspartner für die Organe der AGRANA Beteiligungs-AG und der Südzucker AG.
Im Geschäftsjahr 2023|24 kam es zu keinen wesentlichen Änderungen in der Aktionärsstruktur.
1 Direkt gehalten