In einem weiterhin volatilen Geschäftsumfeld konnten wir 2023|24 ein Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) von 151,0 Mio. € (Vorjahr: 88,3 Mio. €1) erzielen. Unsere Guidance, das Vorjahresergebnis sehr deutlich zu übertreffen, wurde somit erfüllt.
AGRANA hat sich auf die neuen Marktdynamiken, v.a. bei Rohstoff- und Energiepreisen, gut eingestellt und die operative Performance konnte in sehr vielen Geschäftsbereichen verbessert werden.
Im Segment Frucht sind wir mit dem Fruchtzubereitungsgeschäft seit Beginn des Geschäftsjahres wieder in der Spur, hier können wir auch über eine gute Geschäftsentwicklung im Food Service-Bereich berichten. Auch die operative Ergebnissituation im Fruchtsaftkonzentratgeschäft ist weiterhin sehr zufriedenstellend. Ein Wermutstropfen ist die weiterhin angespannte Geschäftsentwicklung in Asien, die Anlass für ein Asset-Impairment aus diesem Titel von rund 18,7 Mio. € gab.
Im Segment Stärke konnte die Marge bei Stärke- und Verzuckerungsprodukten trotz der Konjunkturschwäche, welche zu einem deutlichen Absatzrückgang führte, in Summe annähernd konstant gehalten werden. Allerdings war das Ergebnis im Ethanolbereich aufgrund deutlich gesunkener Platts-Notierungen wesentlich schwächer als im Vorjahreszeitraum. Die v.a. auslastungsbedingt deutlich schwächere Performance der HUNGRANA-Gruppe führte im Segment Stärke insgesamt zu einem deutlichen EBIT-Rückgang.
Im Segment Zucker verlief die Rübenverarbeitung in der Kampagne 2023 gut, es wurden eine deutlich bessere Kapazitätsauslastung und eine höhere Zuckerproduktionsmenge als im Vorjahr erzielt. Das Geschäft im Sommer verlief trotz steigender Importmengen aus der Ukraine zufriedenstellend, es gab eine starke Nachfrage aus der Getränkeindustrie mit positiven Auswirkungen auf unser Vorratsmanagement. Absatzseitig werden die zollfreien bzw. bevorzugten Zuckerimporte aus der Ukraine zumindest kurzfristig eine Herausforderung für AGRANA bleiben. Was die Rohstoffversorgung von AGRANA angeht, so konnte bei den Verhandlungen für den Rübenanbau 2024 eine weitere Flächensteigerung erreicht werden. Das EBIT konnte aufgrund einer deutlichen Reduktion des „at-equity“-Ergebnisbeitrages von AGRANA-STUDEN nicht auf dem guten Vorjahresniveau gehalten werden.
Wesentliche (finanzielle) Risiken für das neue Geschäftsjahr 2024|25 bleiben derzeit schwer kalkulierbar. Beispielhaft möchten wir an dieser Stelle die Unsicherheiten in Bezug auf die ukrainischen Zuckerimporte oder die starken Ethanolpreisvolatilitäten nennen. Da wir seit dem vierten Quartal 2023|24 ein zunehmend herausforderndes Geschäftsumfeld sehen, erwarten wir in unserer Prognose für 2024|25 ein Konzern-EBIT, das deutlich unter dem Wert des Geschäftsjahres 2023|24 liegen wird2. Durch die gestiegenen Kapitalkosten werden weiterhin die Kapitaleffizienz und das Working Capital Management im Fokus des Konzerns stehen. Auf der Eigenkapitalseite und in Sachen Gesamtfinanzierung ist AGRANA solide und flexibel aufgestellt.
Im Sinne unserer Ausrichtung auf ein langfristiges, profitables Wachstum und unseres Bekenntnisses zu einer Dividendenkontinuität möchten wir Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, für das Geschäftsjahr 2023|24 neuerlich eine solide Dividende auszahlen.
Abschließend möchten wir uns bei unseren Partnern, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen weiteren Stakeholdern für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ein besonderer Dank gilt unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine für ihren nach wie vor außergewöhnlichen Einsatz während des anhaltenden Krieges.
Ihr Vorstand der AGRANA Beteiligungs-AG
1 Das EBIT 2022|23 beinhaltete eine Wertminderung von Assets und Goodwill im Segment Frucht in Höhe von 91,1 Mio. €.
2 Siehe dazu auch Prognosebericht in der Vollversion des Geschäftsberichts 2023|24 (inklusive Disclaimer).