Glossar

B

Biodiversität
Definition:

Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäß der Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity – CBD) „die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören“. Damit umfasst sie die Vielfalt innerhalb von Arten und die Vielfalt zwischen den Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme. Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. Die Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen wird als größte Gefahr für die biologische Vielfalt auf der Erde gesehen.

Bioethanol
Definition:

Ein Biokraftstoff auf Alkoholbasis, der in Europa vorwiegend aus stärkehaltigen Getreidearten oder Zuckerrüben gewonnen und v.a. als Benzinzusatz in Kraftfahrzeugen verwendet wird.

Biogas
Definition:

Besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlen-dioxid und wird durch anaerobe Vergärung oder durch thermische Prozesse aus Biomasse, einschließlich Bio-masse in Abfällen, gewonnen.

C

CO2-Äquivalent
Definition:

Ist ein metrisches Maß, das verwendet wird, um die Emissionen verschiedener Treibhausgase auf der Grundlage ihres GWP (Global Warming Potential = Beitrag zum Treibhauseffekt) zu vergleichen. Dazu werden die Mengen anderer Gase in die äquivalente Menge von CO2 umgerechnet.

D

Defizitländer/-märkte/-regionen
Definition:

Länder, Märkte oder Regionen, die mehr Zucker verbrauchen, als sie selbst produzieren, und ihren Bedarf durch Zuckerimporte decken müssen.

E

Emission
Definition:

Bedeutet allgemein die Freisetzung von Störfaktoren in die Umwelt. Ein typisches Beispiel dafür sind etwa gasförmige Schadstoffemissionen aus Autos.

Das Greenhouse Gas Protocol unterscheidet drei Arten von Emissionen:

  • Scope 1 repräsentiert direktbeeinflussbare Emissionen aus Primärenergieträgern, die Unternehmen besitzen bzw. deren Einsatz sie kontrollieren.
  • Scope 2 betrifft indirekt beeinflussbare Emissionen zugekaufter Sekundärenergieträger, die Unternehmen einsetzen.
  • Unter Scope 3 werden weitere indirekt beeinflussbare Emissionen aus Energienutzung in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette von Unternehmen zusammengefasst.
Ethanol
Definition:

Ethanol ist eine klare, leicht entzündliche Flüssigkeit. Es wird umgangssprachlich oft als Alkohol bezeichnet. Ethanol ist besonders als Trinkalkohol bekannt, etwa als Anteil in Genussmitteln wie Wein oder Bier. Besonders in der letzten Zeit erfährt Ethanol große Bedeutung – abseits der Lebensmittelindustrie – als Biokraftstoff in Form von Bioethanol (siehe Bioethanol).

EU-Zuckermarktordnung
Definition:

Das seit 1968 bestehende EU-Regelwerk dient der gemeinsamen Marktorganisation für Zucker und der Sicherung einer heimischen Zucker-produktion. Mit 1. Oktober 2017 wurden die Elemente der Quotenregelung sowie des Rübenmindestpreises abgeschafft. Regelungen wie die Verpflichtung zum Abschluss von Branchenvereinbarungen sowie die Preisberichterstattung der EU-Kommission gelten nach wie vor.

F

Fruchtsaftkonzentrat
Definition:

Bildet die Basis für Fruchtsaft-getränke und wird an die Fruchtsäfte und Getränke produzierende Industrie verkauft.

Fruchtzubereitung
Definition:

Qualitativ hochwertige Früchte werden in flüssiger oder stückiger Form aufbereitet und thermisch haltbar gemacht, um diese insbesondere in Molkereiprodukten oder für die Eiscreme- und Backwarenindustrie weiterzuverarbeiten.

G

GVO
Definition:

Gentechnisch veränderte/modifizierte Organismen (GVO), englisch „Genetically Modified Organism“ (GMO), sind Organismen, deren Erbanlagen mittels gentechni-scher Methoden gezielt verändert wurden.

I

Isoglukose
Definition:

Isoglukose ist ein auf Stärke basierendes, flüssiges Verzuckerungsprodukt, das bei einem Fruktosegehalt von 42 % der Süße von Zucker entspricht und daher als Zuckersubstitut verwendet wird. Der Fruktosegehalt kann durch weitere Prozessschritte auf bis zu 55% angehoben werden. Isoglukose wird aus Getreide, v. a. Mais, hergestellt.

K

Kampagne
Definition:

Verarbeitungszeitraum für agrarische Rohstoffe, die nur für einen begrenzten Zeitraum lagerfähig sind.

M

Maisstärke
Definition:

Maisstärke ist aus Mais gewonnene Stärke und wird v. a. in der Nahrungsmittelverarbeitung (z.B. Pudding, Babynahrung), aber auch in technischen Anwendungen wie z.B. in der Papierproduktion oder im Kosmetikbereich verwendet.

Melasse
Definition:

Sirupartiges, dunkelbraunes, süßes Nebenprodukt der Zuckerherstellung. Die Flüssigkeit enthält noch etwa 50 % Zucker, der aber nicht mehr kristallisiert werden kann. Melasse wird vorwiegend zur Herstellung von Hefen, Alkohol oder auch als Viehfutterzusatz eingesetzt.

Modifizierte Stärke
Definition:

Modifizierte Stärken sind durch physikalische, enzymatische oder chemische Verfahren gewonnene Stärke-Erzeugnisse.

R

Raffination
Definition:

Der Begriff Raffination bezeichnet allgemein ein technisches Verfahren zur Reinigung, Veredelung, Trennung oder Konzentration von Rohstoffen. Bei Zucker bedeutet dies das Entfärben von braunem Rohzucker (aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe) durch wiederholtes Umkristallisieren.

Rohrzucker
Definition:

Aus Zuckerrohr gewonnener Zucker, chemisch ident mit Rübenzucker.

Rohzucker
Definition:

Rohzucker ist ein Halbfertigprodukt des Rohr- oder auch Rübenzuckers, bei dem die Zuckerkristalle noch nicht vollständig von anhaftenden Nichtzuckerstoffen befreit sind, was ihm seine braune Farbe verleiht.

S

Stärke
Definition:

Stärke ist eine organische Verbindung und einer der wichtigsten Reservestoffe in pflanzlichen Zellen. In Europa wird Stärke hauptsächlich aus Mais, Weizen oder Kartoffeln gewonnen. Um Stärke herzustellen, werden die Stärke enthaltenden Pflanzenteile zerkleinert, anschlie-ßend folgt die Auswaschung der Stärke. Durch Filtrations- und Zentrifugationsschritte erfolgt die Gewinnung der Stärke. Der letzte Schritt ist schließlich deren Trocknung.

T

Tritikale
Definition:

Die Getreidesorte Tritikale ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen und verbindet daher, sowohl in Bezug auf Geschmack als auch auf Inhaltsstoffe, Eigenschaften dieser beiden Sorten. Tritikale wird aufgrund des höheren Stärkegehaltes auch als Energiegetreide zur Bioethanolproduktion genutzt.

W

Weißzucker
Definition:

Als Weißzucker wird üblicher Haushaltszucker bezeichnet, der durch Kristallisation und Zentrifugieren gewonnen wird.

Z

Zölle
Definition:

Diese dienen dem Schutz heimischer Produkte vor Billigimporten aus Drittländern (Außenschutz). Der Basiszoll für Zucker ist ein Fixbetrag. Zusätzlich wird bei Einfuhren von Zucker im Rahmen der Schutzklausel der sogenannte Zusatzzoll als variabler Zollsatz erhoben.

Zucker
Definition:

Zucker wird entweder aus der Zuckerrübe oder aus dem Zuckerrohr gewonnen. Unter „Zucker“ versteht man u.a. Haushaltszucker, Traubenzucker, Fruchtzucker oder Milchzucker etc. Sie alle zählen zur Nährstoffgruppe der Kohlenhydrate. Bei der Zuckergewinnung aus der Zuckerrübe wird aus Rübenschnitzeln Rohsaft gewonnen, der in mehreren Schritten gereinigt und schließlich so lange eingedickt wird, bis daraus Zucker kristallisiert. Durch mehrmaliges Umkristallisieren wird der Zucker gereinigt, sodass man saubere, weiße Kristalle erhält.

Zuckerquote
Definition:

(gültig bis 30. September 2017): Im Rahmen der Europäischen Zuckermarktordnung war für jeden zuckerproduzierenden EU-Mitgliedstaat eine Produktionsmenge für Zucker und Isoglukose festgelegt. Diese Menge war wiederum auf die produzierenden Unternehmen heruntergebrochen und als Produktionsquote fixiert. Damit wurde die Produktion beschränkt und Überschüsse wurden minimiert.

Zuckerrübe
Definition:

Die Zuckerrübe ist eine landwirtschaftliche Kulturpflanze, die fast ausschließlich der Herstellung von Rübenzucker dient. Die Zuckerrübe besteht aus dem Rübenkopf und dem Wurzelkörper. Im Wurzelkörper ist Saccharose gespeichert, welche in der Zuckerfabrik gewonnen wird.

Zuckerwirtschaftsjahr - ZWJ
Definition:

Das Zuckerwirtschaftsjahr der Europäischen Union beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September des darauffolgenden Jahres. Dieser Bezugszeitraum gilt für alle Regelungen zum EU-Zuckermarkt.

B

BFS
Kürzel für:Brutto-Finanzschulden

= Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Leasingverbindlichkeiten

C

CE
Kürzel für:Capital employed

= (SAV + IAV) + WC I

D

Dividendenrendite

= Dividende pro Aktie ÷ Schlusskurs × 100

E

EBIT

= Ergebnis der Betriebstätigkeit

EBITDA

= Operatives Ergebnis + operative Abschreibungen

EBITDA-Marge

= EBITDA ÷ Umsatz × 100

EKQ
Kürzel für:Eigenkapitalquote

= Eigenkapital ÷ Gesamtkapital × 100

EPS
Kürzel für:Earnings per Share (unverwässert und verwässert)

= Konzernergebnis
÷ Aktienanzahl, die durchschnittlich im Umlauf war

EVS
Kürzel für:Equity Value per Share

= Anteil der Aktionäre am Eigenkapital
÷ Aktienanzahl, die durchschnittlich im Umlauf war

F

FCF
Kürzel für:Free Cashflow

= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
+ Cashflow aus Investitionstätigkeit

G

Gearing

= NFS ÷ Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile × 100

I

IAV

Immaterielle Vermögenswerte inklusive Geschäfts-/Firmenwert

K

KGV (Ultimo)
Kürzel für:Kurs-Gewinn-Verhältnis

= Schlusskurs ÷ EPS

N

NFS
Kürzel für:Nettofinanzschulden

= BFS – (Kassa + Scheck + sonstige Bankguthaben
+ kurzfristige Wertpapiere + langfristige Wertpapiere)

O

Operatives Ergebnis

EBIT vor Ergebnis aus Sondereinflüssen und Ergebnisanteil von Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Operative Marge

= Operatives Ergebnis ÷ Umsatz × 100

R

ROCE
Kürzel für:Return on Capital employed

= Operatives Ergebnis ÷ Capital employed × 100

ROS
Kürzel für:Return on Sales

= Ergebnis vor Steuern ÷ Umsatz × 100

S

SAV
Kürzel für:Sachanlagevermögen

W

WC I
Kürzel für:Working Capital I

= Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
+ sonstige Vermögensgegenstände
– kurzfristige Rückstellungen
– kurzfristige erhaltene Anzahlungen
– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– sonstige Verbindlichkeiten

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